Neue Krippe in der Alexianer Kapelle hat kostbaren Ursprung

Krankenhaus-Seelsorger Pfarrer Büsch freut sich über die neue Krippe in der Kölner Alexianer Kapelle. Foto: Gerhard Daniels

Glücklich lächelt Maria, ein Hirte inspiziert gespannt das Christkind und einer der Magier aus dem Morgenland kann noch nicht ganz glauben, was er da sieht. Die Dargestellten gehören zur neuen Krippe, die in der Christmette am Heiligabend gesegnet wurde und derzeit erstmals in der Kapelle des Alexianer Fachkrankenhauses Porz, dem ehemaligen Kloster der Alexianer in Porz-Ensen, zu sehen ist.

Doch ohne eine einmalige kunsthistorische Kostbarkeit Kölns würde es diese Krippe gar nicht geben. Denn die rund 60 cm großen Figuren aus Zirbelholz sind inspiriert von den hervorragend erhaltenen Reliefdarstellungen auf der zweiflügeligen Holztür in der größten romanischen Basilika der Stadt Kölns, St. Maria im Kapitol. Auf der knapp eintausend Jahre alten Tür wird in 26 Reliefs anschaulich aus dem Leben Christi berichtet. Vor Jahren war diese hölzerne Rarität  für den Kölner Kunsthistoriker Dr. Wolfgang Stracke  Anlass, sich nicht nur wissenschaftlich mit der Werkgeschichte der einmaligen Pforte zu beschäftigen: Er beauftragte den ausgewiesenen Meister für Skulpturennachbildungen, Franz Anton Demetz aus Südtirol, aus den weihnachtlichen Schnitz-Szenen auf der Holztür eigens romanische Krippenfiguren zu entwerfen. Später hat die Holzbildhauerin Sonja Demetz im Dolomiten-Bergdorf Wolkenstein die Figuren zum künstlerischen Leben erweckt.

Gerade die zeitliche Verbindung mit den Ursprungsdarstellungen der Krippe hat Pfarrer Karl Hermann Büsch dazu bewogen, sich für den Erwerb dieser Krippe für die Alexianer Kapelle einzusetzen: „Schließlich hat auch die Geschichte der Alexianer Brüder im  frühen Mittelalter ihren Anfang genommen“, so Pfarrer Büsch. Expressivität und Schlichtheit der Figuren zogen den katholischen Seelsorger ebenso in ihren Bann. „Nichts lenkt vom Geschehen ab. Die Formensprache der Romanik, in der die Krippe ausgeführt ist, ist nicht naiv, wie man lange geringschätzte, sondern sie konzentriert sich auf das Wesentliche in Gestik, Mimik und Gewandung der Dargestellten“, betont der Geistliche das Besondere der Figuren und fügt hinzu, dass viele der psychisch kranken Patienten und Bewohner von Alexianer Einrichtungen in Folge ihrer Erkrankung gleichermaßen die Reduktion auf das Wesentliche in ihrem Glauben und im Leben schätzten.