Wurzeln im Mittelalter

Die Tradition der Alexianer in Köln reicht bis in das Mittelalter zurück. Die Einrichtungen der Alexianer Köln GmbH stehen in dieser langen Tradition.

In Köln erfolgte um  1306 die Gründung des Begardenkonvents in der Lungengasse. Daher stammt die Bezeichnung Haus zur Lunge. Dem Namen des Hauses folgend wurden die Bewohner auch als Lungenbrüder bezeichnet. Damals lebten in Köln etwa 200 Begarden. Wegen ihrer Pflege von Pestkranken starben während der Pestepidemie 1665/66 in Köln 22 Alexianerbrüder. Nur ein einziger überlebte.

1306 Gründung

des Begardenkonvents in der Lungengasse

1888 kauften die Aachener Alexianerbrüder in Köln-Lindenthal eine private „Anstalt für Geisteskranke“ und bauten sie aus. Als städtische Straßenbaupläne einen weiteren Ausbau unmöglich machten, suchten die Alexianer eine Ausweichmöglichkeit und fanden sie in Porz-Ensen. Ab 1904 entstand ein Kloster mit angeschlossener Heilanstalt für Gemütskranke. Es wurde im Oktober  1908  fertiggestellt.

Bereits um 1900 ließen sich Kölner Alexianerbrüder in einem städtischen Krankenhaus als Krankenpfleger ausbilden.

1908 Fertigstellung

des neuen Hauses in Porz Ensen

1911 bot das Haus Platz für 260 Patienten, die von 34 Brüdern versorgt wurden. Die meisten Patienten waren psychisch krank, es gab unter ihnen aber auch alkohol- und drogenabhängige Menschen.

Ab 1942 wurde das Alexianer-Kloster in Ensen komplett als Kriegslazarett genutzt. Es kann vermutet werden, dass es zuvor „Euthanasie“-Verlegungen über den Umweg staatlicher Einrichtungen gab, konkrete Nachweise sind aber nicht bekannt.

Da das Kloster in der Nähe eines Verschiebebahnhofes lag, erlebte es ab 1944 häufig Luftangriffe. Auch ein auf das Dach gemaltes rotes Kreuz verhinderte dies nicht. Bei einem besonders schweren Luftangriff am 28. Dezember 1944 wurde das Kloster mehrmals getroffen. Eine Bombe fiel durch das Dach und explodierte im Speisesaal. Eine zweite Bombe zerstörte den Südflügel, in dem sich zwei der wichtigsten Krankensäle befanden. Mehrere Menschen verloren dabei ihr Leben.

28.12.1944

schwere Schäden durch Fliegerbomben

Bereits am 10. August 1944 zerstörte ein Bombenangriff die Pfarrkirche St. Laurentius in Ensen. Bis zum Wiederaufbau ihrer Kirche nutzte die Pfarrgemeinde die Alexianer-Klosterkirche für ihre Gottesdienste.

Nach Kriegsende klopften viele Hilfesuchende an die Klosterpforten. In Ensen verteilten die Alexianer in der Nachkriegszeit jährlich bis zu 8000 Essensportionen und 2500 Brotrationen.

Von Oktober 1945 bis 1948 beherbergte das Alexianer-Kloster das Priesterseminar der Erzdiözese Köln. Seminaristen und auch Professoren organisierten Baumaterial und halfen beim Wiederaufbau der Gebäude.

ab 1989

Teilahme an der Regionalversorgung

Bis in die 1980er Jahre hinein war das Alexianer-Krankenhaus gleichzeitig Behandlungs- und Wohnort psychisch erkrankter Männer. Erst dann wurden die ersten Akutpatienten aufgenommen, kurz darauf auch erstmals Frauen.

Zu Beginn der 1990er-Jahre begann der Umzug der chronisch erkrankten Menschen aus dem Krankenhaus in gemeindenahe Wohnheime. Das Krankenhaus wandelte sich zu einer modernen Fachklinik für Psychiatrie und Psychotherapie mit zirka 3000 Behandlungsfällen pro Jahr.

2005

Auflösung des Klosters in Köln

Weil 2005 nur noch sechs Brüder in Köln lebten, entschloss sich die Ordensgemeinschaft, das Kloster in Ensen aufzulösen. Die verbliebenen Brüder gingen nach Aachen und Münster. Das Alexianer-Fachkrankenhaus Köln und vielfältige ergänzende Einrichtungen entwickeln sich unterdessen weiter sehr positiv.


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