Münster, 20. September. Mitarbeitende aus allen zwölf Alexianer-Regionen haben heute für mehr finanzielle Unterstützung der Krankenhäuser durch die Bundesregierung demonstriert. Insgesamt warnten über 1500 Alexianer in Berlin, Düsseldorf und Mainz vor den Folgen einer unzureichenden Refinanzierung in Zeiten der Inflation. Sie folgten damit dem Aufruf der Deutschen Krankenhausgesellschaft und den Landeskrankenhausgesellschaften, die die Proteste organisiert hatten.
Alleine vor dem Düsseldorfer Landtag waren mehr als 1000 Alexianerinnen und Alexianer vertreten, die damit rund ein Zehntel aller Teilnehmenden stellten. Mit dem Slogan „Rette Dein Krankenhaus“ machten die Demonstrierenden darauf aufmerksam, dass es für die Krankenhäuser fünf vor zwölf ist. „Bleibt die Refinanzierung von inflationsbedingten Kostensteigerungen und den bereits beschlossenen Tarifsteigerungen von rund zehn Prozent aus, kann das erhebliche Folgen für die Versorgungssicherheit der Menschen nach sich ziehen", sagt Andreas Barthold, Sprecher der Hauptgeschäftsführung der Alexianer GmbH mit Sitz in Münster.
Krankenhäuser hätten nicht die Möglichkeit, gestiegene Preise einfach weiterzugeben - für 2023 wurde die Vergütung nur um 4,32 Prozent angehoben, wenngleich die Inflation deutlich darüber liegt. Zusätzlich werde zwar die Pflege am Bett über das Pflegebudget finanziert, nicht aber Tarifsteigerungen der anderen Berufsgruppen. „Das wird die Krankenhäuser umhauen. Es wird bundesweit keine flächendeckende Krankenhausversorgung mehr geben. Dann wird der soziale Friede gefährdet“, warnt Barthold.
Bei der zentralen Kundgebung der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) protestierten vor dem Brandenburger Tor in Berlin mehrere Tausend Menschen, darunter gut 350 Alexianer. „In der Pandemie wurde die Wichtigkeit der Krankenhäuser von der Politik immer wieder hervorgehoben - doch jetzt merkt man davon nichts mehr, sie werden im Stich gelassen", sagte Dr. Gerald Gaß, Vorsitzender der Deutschen Krankenhausgesellschaft. Es sei das unbedingte Ziel, diese wichtige soziale Infrastruktur aufrecht zu erhalten und dass die Menschen, die sie brauchen, sich darauf verlassen können.
Von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wünscht sich Andreas Barthold: „Nicht das Wissen um die schwierige wirtschaftliche Lage hilft den Krankenhäusern, sondern eine konkrete und nachhaltige Finanzierung – damit die Abwärtsspirale für die Krankenhäuser endlich gestoppt wird."
Auch in Mainz gingen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der zu den Alexianern gehörenden Katharina Kasper Gruppe auf die Straße und demonstrierten vor dem Dom.