Knapp 120 Besucher folgten jüngst der Einladung, hinter die Fassaden des Fachkrankenhauses in Köln-Porz zu schauen und sich über die Entwicklung vom Kloster der Alexianer-Brüder zum psychiatrischen Fachkrankenhaus zu informieren. Die beiden Führungen fanden erneut im Rahmen des bundesweiten Tages des offenen Denkmals statt, der in diesem Jahr mit dem Thema: „Macht und Pracht“ überschrieben war.
Die Gäste erwartete unter anderem Interessantes zu den dokumentierten Lebensumständen der Menschen im damaligen Alexianer-Kloster auf vielen sepiafarbigen Fotografien von 1920. Alexianer-Mitarbeiter Gerhard Daniels nahm sie mit auf eine spannende Zeitreise von der einstigen Heil- und Pflegeanstalt der Alexianer-Brüder für psychisch kranke Männer zur heutigen modernen Fachklinik für Psychiatrie. Die Bedeutung des Wappens des Alexianer-Ordens spielte auf dem anschließenden Rundgang ebenso eine Rolle wie auch die Lebensmittel-Erzeugung, die seinerzeit zum Unterhalt der Alexianer-Brüder und der Patienten diente, gleichzeitig aber auch eine Form der Therapie war und heute unter dem Dach der Alexianer Klostergärtnerei fester Bestandteil der Alexianer-Aktivitäten ist. Vorbei an den Porträts der zuletzt im Kloster lebenden Ordensbrüder referierte Gerhard Daniels kenntnisreich über die Alexianer-Geschichte, die sich in Köln rund 800 Jahre zurückverfolgen lässt und sparte dabei auch heitere Begebenheiten aus dem Leben und Alltag des damaligen Klosterlebens nicht aus. Bauliche Details des Gebäudes, ganz besonders die noch heute ausgesucht schönen, historischen Fliesenböden und der original erhaltene Vorraum der Alexianer-Kapelle, weckten ebenfalls das Interesse der Zuhörer. Der Kölner Diözesan-Baumeister Heinrich Renar ließ sich für den Bau, der von 1904 bis 1908 errichtet wurde, seinerzeit von den barocken Schlossbauten des bergischen Landes inspirieren. (kv)