Lotsen im Dschungel der Angebote: ZenE veranstaltete ersten Fachtag

, Alexianer Koeln-Rhein-Sieg Krankenhaus

Was benötigen Menschen, die von heute auf morgen durch einen Verkehrsunfall, eine Hirnblutung oder einen Schlaganfall aus ihrem alten Leben gerissen werden? Viele von ihnen sind weit unter 60 Jahre alt und brauchen daher eine komplett andere Versorgungsstruktur als beispielsweise Menschen, die im Alter an Demenz erkranken. Anlässlich ihres Gastbeitrages auf dem ersten Kölner Fachtag des Zentrums für Menschen mit Schädelhirnverletzungen (ZenE) sah die NRW-Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderung sowie für Patientinnen und Patienten Claudia Middendorf das gemeinsame Beratungs- und Unterstützungsangebot der Alexianer Köln und der Lebenshilfe Köln für Betroffene und ihre Familien im Alltag als beispielhaft an.

Meist junge Betroffene

Der Fachtag wollte Kooperationspartner, Ärzte und Therapeuten über das noch junge ZenE-Hilfsangebot informieren. Achim Woltmann vom Amt für Soziales und Senioren der Stadt Köln ist überzeugt: „Im Dschungel der Beratungsangebote das Richtige herauszufinden, braucht viel Durchhaltevermögen. Da leistet ZenE hervorragende Arbeit.“ Welche besonderen Anforderungen die Betroffenen und ihre Angehörigen benötigen, beschrieb Silke Mertesacker, Geschäftsführerin der Lebenshilfe Köln: „Da geht es um ganz viele Fragen gleichzeitig: Wie schreibe ich einen Pflegeantrag? Wer begleitet den Betroffenen zum Therapeuten, aber eben auch einmal zum Konzert der Lieblingsband? Wie kann ein junger Familienvater trotz seines schweren Motorradunfalls wieder in Arbeit kommen?"

„Unsere ZenE-Mitarbeiterinnen sind engagierte Kümmerer in dieser Situation", fasst Peter Scharfe, Regionalgeschäftsführer der Alexianer Köln GmbH, die Erfahrung des noch jungen Zentrums für erworbene neurologische Erkrankungen zusammen. Mit einem wertvollen Zusatzeffekt: „Bisher wissen wir zwar, dass es diese besondere Personengruppe junger Schädelhirnverletzter gibt, aber welche konkreten Probleme sie haben, wird jetzt erstmals durch die Arbeit von ZenE wirklich statistisch relevant", betonte Cornelia Clauß-Gast vom Kölner Amt für Soziales und Senioren. Das hörte natürlich auch Ingrid Hilmes, Geschäftsführerin der Kämpgen-Stiftung, gern. Die Kölner Stiftung hat sich neben der Aktion Mensch an der Anschubfinanzierung des Gemeinschaftsprojektes beteiligt. (kv)