Unser Regionalgeschäftsführer im Interview

Wer Neues denkt, wird bei uns unterstützt

Unser Regionalgeschäftsführer der Alexianer Köln/Rhein-Sieg, Peter Scharfe, stellt im Interview unser Unternehmen und Angebote vor.

In der Domstadt Köln gibt es ein dichtes Netz an psychiatrischen und pflegerischen Hilfen. Was macht die Alexianer in Köln da besonders?

Selbstverständlich verfügen wir über einen hohen qualitativen Anspruch bei all unseren Leistungen. Vor allem aber wissen wir, dass eine optimale Hilfe immer dann gelingt, wenn viele Partner am gleichen Strang ziehen. 

Wichtig ist, dass bei uns Patient und Patientin, Bewohner und Bewohnerin oder Klient und Klientin weitestgehend das Ziel der Unterstützung und deren Intensität selbst bestimmt. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die Dienstleister, die bei einer möglichst optimalen Annäherung an dieses Ziel, helfen. Darüber hinaus sind die Alexianer in Köln intensiv eingebunden in ein Netzwerk von verschiedenen Partnern. Ganz gleich, ob es Angehörige, Selbsthilfegruppen, andere Leistungsanbieter, Kostenträger oder Behörden sind, unsere Erfahrungen zeigen, dass von einem guten Miteinander auf Augenhöhe alle profitieren.

Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die Dienstleister

Peter Scharfe, Geschäftsführer der alexianer Köln GmbH

Psychiatrische Erkrankungen sind noch heute vielfach stigmatisiert, Betroffene und ihre Angehörigen fühlen sich nicht selten alleingelassen. Was tun die Alexianer Köln, um diese Tabus aufzubrechen und den Patienten und ihren Angehörigen wirksam zu helfen?

Seit Jahren tun wir viel dafür, neben wirksamen medizinischen, pflegerischen und therapeutischen Hilfen auf dem aktuellen Stand der Forschung auch die Vorbehalte, die es gegenüber psychischen Erkrankungen gibt, in der Gesellschaft abzubauen. Viele diese Vorbehalte resultieren aus mangelndem Wissen, andere aus unzutreffenden Informationen, die vor allem durch Medien immer wieder verbreitet werden. In Porz-Ensen sind wir in die Nachbarschaft eingebunden, wir kooperieren mit Kirchengemeinden und Vereinen – und wir öffnen immer wieder unsere Türen – sei es fachlich durch das Alexianer Therapieforum oder die Veranstaltungsreihe „Alexianer-Klostergespräche“, aber auch bei unseren alljährlichen  Großveranstaltungen wie dem Alexianer-Sommerfest oder dem Mittelalterlichen Adventsmarkt mit regelmäßig vielen tausend Besuchern. Und natürlich gibt es viele Gründe, die Alexianer zu besuchen, etwa zum Einkauf in der Klostergärtnerei oder zur Übernachtung in unserem Inklusionsbetrieb, dem Hotel Begardenhof.   

Wenn ein pflegebedürftiger Mensch sein Zuhause gegen eine neue Wohnstatt in einer Pflegeeinrichtung eintauscht, sind meist auch nahestehende Freunde und Verwandte besorgt, ob das der richtige Schritt ist. Wie beziehen die Alexianer die Angehörigen und ihre Sorgen und Hoffnungen ein?

Unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Pflegeeinrichtungen ist die Tragweite eines solchen Umzuges für alle Beteiligten sehr bewusst. Wichtig ist uns daher eine gute Eingewöhnungsphase. Gerade in dieser sind die Angehörigen neben dem Bewohner selbst natürlich die wichtigsten Ansprechpartner.

Welche Lebensgewohnheiten sind wichtig im Alltag des neuen Bewohners, welche Gegenstände vermitteln Gefühle der Geborgenheit. Es gilt, möglichst viele Aspekte der Biografie zu kennen und zu bewahren. Auf der anderen Seite bieten wir in unseren Einrichtungen auch Gemeinschaft und Aktivität mit Zugängen, die für die Bewohner häufig leichter sind als im bisherigen Zuhause.

Die Angehörigen hier einzubeziehen, kann ebenso zum guten Ankommen beitragen. Vor allem bei unseren zahlreichen jungen Bewohnern, die nach einem spontanen Ereignis auf Pflege angewiesen sind, streben wir an, dass es irgendwann – vor allem durch unsere rehabilitativen Bemühungen – wieder ein Zuhause außerhalb einer Pflegeeinrichtung gibt.

Bei uns wird niemand ausgebremst.

Peter Scharfe, Geschäftsführer Alexianer Köln

In den letzten Jahren sind zur Alexianer-Familie in Köln zahlreiche neue Einrichtungen hinzugekommen, die es so in Deutschland nur vereinzelt oder gar nicht gibt, etwa das das Zentrum für erworbene neurologische Erkrankungen (ZenE). Was glauben Sie, ist der Grund für das besondere innovative Klima, das solche Projekte entstehen lässt?

Innovationen können immer dann entstehen, wenn Menschen Freude daran haben, Ihre Ideen kund zu tun. Das Gesundheitswesen ist ein Bereich, in dem  sehr viele Menschen unterschiedlicher Profession miteinander arbeiten und sich natürlich auch Gedanken um diese Arbeit machen. Wir bemühen uns sehr, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu ermutigen, diese Gedanken miteinander, aber natürlich auch mit den Leitungskräften zu teilen. Wer Neues denkt, wird in unseren Einrichtungen unterstützt und nicht mit Hinweis auf bestehende Arbeitsabläufe gebremst. Wenn dann eine Idee andere begeistert, geschieht die Weiterentwicklung häufig ganz von selbst. Natürlich stellt sich immer die Frage nach der langfristigen – auch wirtschaftlichen – Tragfähigkeit, wenn jedoch eine Innovation für die von uns unterstützten Menschen wirklich hilfreich ist, findet sich mit langem Atem in aller Regel auch die Bereitschaft von Förderern und Kostenträgern, solch neue Wege mitzugehen.

Wenn Sie in die Zukunft schauen, wo würden Sie die Kölner Alexianer in 50 Jahren sehen? 

50 Jahre sind eine sehr lange Zeit, in der es ganz sicher zahlreiche Reformen unserer Sozialsysteme geben wird. Unsere Generation wird im Durchschnitt deutlich älter werden als die unserer Eltern – und dies wird sich dank des medizinischen Fortschritts fortsetzen. Derzeit ist der sogenannte Pflegenotstand sowie der Fachkräftemangel in aller Munde.

Eine Gesellschaft mit unseren Möglichkeiten wird für diese Herausforderung Lösungen finden, die wir heute zum Teil mit gestalten, zum Teil auch nur erahnen können. Ich bin aber überzeugt davon, dass immer dann, wenn die Alexianer Angebote entwickeln, die den Menschen helfen und sie entlasten, und wenn sie sich wie bisher Neuerungen nicht verschließen, sondern aktiv bei deren Entwicklung vorangehen, dann werden die Alexianer in 50 Jahren erfolgreich auf die 166 zugehen – das nächste kölsche Jubiläum. 


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